Erfolgsgeschichten

Die Projekte, die hier vorgestellt werden, beweisen anschaulich: es ist möglich, aus Brandenburg heraus erfolgreiche EU-Anträge zu stellen. Und es gibt einen spezifischen Mehrwert, der so mit keiner anderen Förderung realisiert werden könnte.

Am Anfang steht, wie bei jedem Forschungs- und Entwicklungvorhaben, die interessante Frage, die revolutionäre These, der innovative Lösungsansatz. Bis daraus ein Projekt wird, ein großes Projekt mit mehreren Mitarbeitenden vielleicht, oder sogar ein Projekt, in dem ein internationales Team an verschiedenen Standorten zusammenarbeitet, ist es ein weiter Weg. Wie individuell dieser Weg ist, soll hier an Beispielen konkretisiert werden. Die Projekte – so exzellent jedes für sich ist – dienen als Modell, an dem sich der Blick auf das eigene Forschungsvorhaben, die eigene Situation und Konstellation schärfen lässt: worin ähnelt mein Projekt den hier vorgestellten? Worin unterscheidet es sich? Was fehlt eventuell noch, um daraus ein Exposé mit Chancen auf EU-Förderung zu entwickeln?

Was präsentiert wird, sind keine Patentrezepte, sondern individuelle Erfolgsgeschichten, die oft auch die Geschichten von anfänglichem Scheitern sind. Wer EU-Förderung für sein Forschungsprojekt einwerben will, muss bereit sein zur Langstrecke. Garantien gibt es also nicht, aber vielfältige Chancen – und die EU-Experten des EUK, die dabei unterstützen, diese Chancen zu nutzen. Dabei gilt auch hier – wie so oft, wenn wirklich etwas erreicht werden soll – die Maxime des amerikanischen Elektrotechnik-Pioniers Thomas Alva Edison:

“The most certain way to succeed is always to try just one more time.”

Erfolgsgeschichten

Lukas Becker
Cinematic Atmospheres: Towards a New Ecology of the Moving Image - CATNEMI
Worum geht es in Ihrem Projekt?

Kurz gesagt: Zentraler Forschungsgegenstand ist die Untersuchung filmischer Atmosphären. Ein Feld, das in jüngster Zeit immer mehr Beachtung in der Filmwissenschaft gefunden hat. Atmosphäre, das kennt jeder aus dem Alltag: zum Beispiel das Gefühl, wenn man von einer belebten Straße in eine Kirche geht. Oder die ruhige, andächtige Stimmung auf einer Beerdigung. Es ist ein Gefühl, was nicht aus uns heraus entsteht, sondern von unserer Umwelt auf uns einwirkt. Das Gleiche gilt für das Medium Film: Atmosphäre entspringt nicht unmittelbar aus der Geschichte des Films oder seinen Figuren; wir als Zuschauende erfahren sie durch die filmische Welt und wie wir diese durch Schnittmontage, Farbgebung, Kamerabewegungen und natürlich auch die Filmmusik vermittelt bekommen. Bei CATNEMI untersuchen wir nun, wie diese Operatoren unsere Filmwahrnehmung genau beeinflussen und vor allem auch, wie sie auf andere audiovisuelle Medien außerhalb des (Kino-)Films übertragen werden und uns dort begegnen. Man denke hier an Kontexte wie: Werbung, Sportberichterstattung (z. B. Zeitlupen beim Fußball oder der Formel 1) oder im großen Feld von Social Media (Instagram, Youtube, TikTok).

Warum ist es wichtig, dass das Projekt gerade aus EU-Mitteln gefördert wird?

Die Förderung im Rahmen eines ERC Starting Grant ermöglicht unserem Projekt, sich mit einem Team aus jungen, ambitionierten Wissenschaftler:innen zu profilieren und zu wachsen. Die EU stuft uns mit ihrer Förderung als eines ihrer high-risk high-gain Projekte ein und verleiht damit einem derzeit aufstrebenden Thema wie der Atmosphärenforschung auf globaler Ebene schlagartig eine immense Sichtbarkeit. Davon profitiert vor allem auch unser Team, da die EU mit dem ERC-Anforderungsprofil besonders in junge Wissenschaftler:innen investiert und ihnen einen nachhaltigen Karriereboost ermöglicht. Unser Projekt erstreckt sich über einen Zeitraum von 5 Jahren und gewährt dem Primary Investigator eine bemerkenswerte Flexibilität. Es bietet die Möglichkeit, neue Ansätze zu erproben und ermöglicht ein relativ hohes Maß an Freiheit bei der Ressourcennutzung. Als Teil des Forschungsteams gefördert werden u.a. zwei Post Docs und ein*e DoktorandIn.

Welche Relevanz hat Ihr Forschungsstandort für die Ausführung des Projekts?

Die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF als Filmhochschule ist ein wunderbarer Standort für unser Projekt. Man hat uns hier mit großem Interesse aufgenommen. Besonders die Verschränkung von theoretischer Forschung und praxisbezogenem Filmemachen gibt uns hier einzigartige Möglichkeiten. So sind wir beispielsweise dabei, unsere Erkenntnisse in Form von Videoessays aufzubereiten und können dafür unmittelbar mit Expert:innen in diesem Feld zusammenarbeiten. Auch bestimmte Kamera- und Schnitttechniken, die für Atmosphäre im Film besonders beliebt sind, können wir uns aus erster Hand zeigen und veranschaulichen lassen. Damit kriegen wir auch einen Einblick in die technische Perspektive, die wir in unsere Forschung mit einbeziehen können. Nicht zuletzt zeigt sich das bereits in gemeinsamen Seminaren, in denen wir sowohl den Studierenden unsere Forschung nahebringen können, als auch von ihnen lernen, wie Atmosphäre im Film bereits beim kreativen Prozess des Filmemachens mitbedacht und als Instrument eingesetzt wird.

Wenn Ihr Projekt ein Songtitel wäre – welcher wäre das?

Grauzone: Eisbær

Laufende EU-Projekte in Brandenburg

CATNEMI |
Cinematic Atmospheres: Towards a New Ecology of the Moving Image
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
2023
- 2028 |

Abgeschlossene EU-Projekte in Brandenburg

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